Logotherapie
Der Weg – Ich kann auch anders. – steht immer offen.

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Dem Menschen Beistand zu leisten in der Sinnfindung ist die zentrale Aufgabe der Logotherapie. (Viktor Frankl)

Viktor Frankl betrachtet den Menschen als dreidimensionales Wesen, als leiblich-seelisch-geistige Einheit und Ganzheit.

Das primäre Arbeitsfeld der Logotherapie ist die geistige Dimension. Das Geistige ist der Bereich der persönlichen Freiheit. Es ist die Instanz, in der der Mensch Stellung nimmt gegenüber seinen unabänderlichen Lebensbedingungen.  Diese potentielle Freiheit, sich so oder so entscheiden zu können, ist jedem Menschen eigen. Sie kann verschüttet, nicht mehr zugänglich sein, aber niemals verloren gehen oder erkranken. Der Weg – Ich kann auch anders. – steht immer offen.

In der persönlichen Antwort gegenüber jeglichen Lebenssituationen gründet die unbedingte Sinnhaftigkeit eines jeden Menschenlebens. Weil jede Person einzigartig ist,- nicht ersetzbar und nicht vertretbar, anders als alle Anderen.

 

Viktor Frankl
Trotzdem ja zum Leben sagen . . .

 

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Viktor Emil Frankl ist 1905 geboren,- in einer jüdischen Familie in Wien.

Die Logotherapie ist nicht zu trennen von Frankls Lebensgeschichte. Schon als Gymnasiast studierte er die Werke zahlreicher Philosophen und befasste sich intensiv mit den psychologischen Lehren von Freud und Adler. Die Frage nach dem Sinn des Lebens bewegte ihn zentral und ist Kernthema der  Logotherapie und Existenzanalyse.

Sein Medizinstudium fiel in die Zwischenkriegszeit. Armut und Hoffnungslosigkeit waren allgegenwärtig. Mit durchschlagendem Erfolg initierte Frankl eine unentgeltliche Jugendberatungsstelle zur Verhinderung von Suizid junger Menschen. Neben seinem idealistischen sozialen Engagement publizierte er Artikel und war im In- und Ausland auf Vortragsreisen für psychologische Fachkreise unterwegs.

Während seiner Ausbildung zum Facharzt für Neurologie und Psychiatrie hatte Frankl von 1933-37 die Leitung des sogenannten „Selbstmörderinnenpavillons“ einer psychiatrischen Klinik in Wien. In jener Zeit betrachtete er seine Patientinnen als seine Lehrerinnen: Was hat diese Frauen dazu bewegt, sich in ihrem tiefen Leid  zu einem sinnvollen Dasein durchringen zu können?

Nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten durfte Frankl 1938 nur noch eingeschränkt als Arzt arbeiten. Seine erst kürzlich eröffnete Praxis musste er aufgeben und übernahm die Leitung der neurologischen Abteilung eines jüdischen Spitals. Diese Stelle gab ihm und seinen nächsten Angehörigen vorerst Deportationsschutz. Aus diesem Grund liess er 1940 das amerikanische Visum, um das er sich lange bemüht hatte, verfallen; – ein Gewissensentscheid zugunsten seiner Eltern.

1942 heiratete Frankl und im gleichen Jahr kam seine ganze Familie ins KZ. Einzig er überlebte das Grauen von vier Lagern.

Den eigentlichen Tiefpunkt erlebte er nach der Befreiung, konfrontiert mit den Folgen der Kriegszeit, – dem Verlust seiner Liebsten und dem Tod unzähliger Mitmenschen. Einem guten Freund schrieb er: Gegenüber der Traurigkeit versagt das Wort. Ich hätte nie gedacht, dass ein Mensch so einsam und allein sein kann, ohne sterben zu müssen.

Nach dem 2. Weltkrieg war Frankl für 25 Jahre Chefarzt der neurologischen Polyklinik in Wien. Damit begann seine wissenschaftlich fruchtbarste Zeit. Neben der klinischen Tätigkeit wirkte er als Autor und Referent auf der ganzen Welt, unterstützt von seiner zweiten Frau Elly.

Viktor Frankl verstarb 1997 mit 92 Jahren in Wien.

Ich habe den Sinn meines Lebens darin gesehen, anderen zu helfen, in ihrem Leben einen Sinn zu finden.